Vom Sabbat zum Sonntag

 

 

In der Epoche vom zweiten bis sechsten Jahrhundert vollzieht sich die Veränderung vom Sabbat zum Sonntag. Sie ist Teil der Ablösung der Kirche vom Judentum, die sich nicht mehr als Kirche aus Juden und Heiden, sondern als „Nur-Völkerkirche“ versteht und jüdisches Leben innerhalb der Kirche unmöglich macht.[1]

 

In einem ersten Teil werden die Stationen dieser Entwicklung nachgezeichnet. Im Anschluss daran erfolgt eine Auseinandersetzung mit den Leitmotiven dieser Veränderung.

 

Vorab sind die Hinweise von RORDORF zur Geschichte der Woche im Mittelmeerraum interessant: Sabbat und Sonntag basieren auf der 7-Tage-Woche. Im jüdischen Kulturkreis war sie seit langem selbstverständlich. Im Vergleich dazu ist die römische Planetenwoche (Saturn – Sonne – Mond – Mars – Merkur – Jupiter – Venus) jüngeren Datums. Sie steht erst Anfang des 3. Jh. allgemein in Gebrauch. Allerdings gibt es Hinweise, dass man bereits im ersten vorchristlichen Jahrhundert einen regelmäßigen Saturntag kennt. Interessanterweise fällt der Saturntag der Planetenwoche immer mit dem Sabbat der jüdischen Woche zusammen. Außerdem weist er im Hinblick auf seine Gestaltung einige Ähnlichkeiten mit dem Sabbat auf (kein Reisen und Baden, stattdessen Müßiggang und Gelage). Daher besteht Anlass für die Vermutung, dass der Saturntag in seinem Ursprung mit dem jüdischen Sabbat zusammenhängt – und in der Folge die Planetenwoche im Anschluss an die jüdische Woche entstanden ist, dessen zweiter Tag der Sonntag war.[2]

 

 

1        Der historische Werdegang

 

1.1     Die Ablehnung der Sabbatfeier

 

Die erste ablehnende Stellungnahme zum Sabbat stammt von IGNATIUS, Bischof von Antiochien, der als Gefangener nach Rom kommt und dort um 110 n.Chr. den Märtyrertod stirbt.[3]  Während seiner Gefangenschaftsreise schreibt er sieben Briefe an verschiedene Gemeinden. Im Brief an die Magnesier warnt er vor „abweichenden Lehren“ und „alten Fabeln“ und meint damit jüdische Bräuche (IgnMag 8,1). In diesem Zusammenhang nimmt er auch zum Sabbat Stellung: „Wenn nun die, die in alten Bräuchen wandelten, zu neuer Hoffnung gelangten und nicht mehr den Sabbat halten [μηκέτι σαββατίζοντες], sondern nach dem Tag des Herrn leben [ἀλλκατὰ κυριακὴν ζντες], an dem auch unser Leben aufging  …“ (IgnMag 9,1).[4]

 

Auch der Barnabasbrief[5] lehnt die Sabbatfeier ab: „Ferner sagt er [Gott] ihnen: Eure Neumonde und Sabbate ertrage ich nicht. Seht, wie er es meint: Nicht die jetzigen Sabbate sind mir angenehm, sondern der, den ich gemacht habe, an dem ich das All zur Ruhe bringen und den Anfang eines achten Tages machen werde, das heißt, den Anfang einer anderen Welt.“ (Barn.15,8).[6]

 

JUSTIN der Märtyrer (gest. um 165) nimmt in seinem „Dialog mit dem Juden Tryphon“ zum Sabbat Stellung. Nach seinen eigenen Angaben fand der Dialog in Ephesus statt.[7] Als Abfassungsort kommt jedoch auch Rom in Frage, wo sich JUSTIN im letzten Lebensjahrzehnt aufhielt. In diesem (fiktiven) Dialog lässt JUSTIN seinen jüdischen Gesprächspartner den Vorwurf formulieren, dass sich die Christen hinsichtlich ihres Lebens überhaupt nicht von den Heiden unterscheiden, „da ihr ja weder die Feste noch die Sabbate haltet, noch die Beschneidung habt, und, eure Hoffnungen auf einen gekreuzigten Menschen setzend, trotzdem noch erwartet, etwas Gutes von Gott zu erlangen, obwohl ihr seine Gebote nicht erfüllt“ (10,3). JUSTIN entgegnet: „Das neue Gesetz will, dass ihr beständig Sabbat feiert, und ihr meint gottesfürchtig zu sein, wenn ihr einen Tag müßig seid … Daran hat unser Gott kein Gefallen …“ (12,3). Die Sabbate und Feste des AT seien den Juden aufgrund ihrer „Gesetzlosigkeit und Herzenshärtigkeit“ verordnet worden (18,2).[8]

 

Selbstverständlich gehört auch MARCION (gest. um 160)  zu den Gegnern der Sabbatfeier. So berichtet EPIPHANIUS (ca.315-403, ab 367 Bischof von Salamis, Cypern), dass dieser geboten habe: „Lasst uns an diesem (Tag) fasten, damit wir nicht das vollbringen, was vom Gott der Juden geboten ist.“[9]

 

Vergleichbare Aussagen finden sich Ende des zweiten Jahrhunderts in der Schrift an Diognet[10], im dritten Jahrhundert bei TERTULLIAN[11], ORIGINES[12] und in der Didaskalia[13]. Außerdem muss festgestellt werden, dass uns ab dem 2. Jahrhundert keinerlei Quellen vorliegen, in denen der Sabbat als der eine christliche Feiertag herausgestellt wird.

 

Allerdings ist die Polemik gegen den Sabbat andererseits ein Zeichen dafür, dass der Sabbat keineswegs für alle Christen erledigt war. „Im Hintergrund der Argumentation gegen die jüdische Institution des Sabbats bei den christlichen Schriftstellern des zweiten Jahrhunderts zeigt sich jedoch auch bleibendes christliches Interesse an der praktischen Observanz des Sabbats, denn der Kampf gegen das Weiterbestehen christlicher Sabbatobservanz in der gesamten christlichen Welt zeugt von der andauernden Attraktivität des Sabbats für Juden- wie auch für Heidenchristen im 2. Jahrhundert.“[14]

 

 

1.2     Das Aufkommen der Sonntagsfeier

 

Der erste eindeutige Beleg für den Sonntag[15] findet sich im Barnabasbrief: „Ferner sagt er ihnen: Eure Neumonde und Sabbate ertrage ich nicht. Seht, wie er es meint: Nicht die jetzigen Sabbate sind mir angenehm, sondern der, den ich gemacht habe, an dem ich das All zur Ruhe bringen und den Anfang eines achten Tages machen werde, das heißt, den Anfang einer anderen Welt. Deshalb begehen wir auch den achten Tag uns zur Freude, an dem auch Jesus von den Toten auferstanden und, nachdem er erschienen war, in den Himmel aufgestiegen ist“ (Barn.15,8.9).

 

Die erste ausführliche Schilderung eines Sonntagsgottesdienstes findet sich bei JUSTIN dem Märtyrer. Er schreibt in seiner „Apologie“: „Und am sogenannten Sonntag [το λίου λεγομένῃ μέρᾳ] findet eine Zusammenkunft aller, die in den Städten oder auf dem Lande wohnen, an einem Ort statt. Und die Denkwürdigkeiten der Apostel [gemeint sind die Evangelien] oder die Schriften der Propheten werden vorgelesen, solange es angeht. Wenn der, der vorliest, aufgehört hat, hält der Vorsteher eine Ansprache, worin er ermahnt und zur Nachahmung dieser schönen (Beispiele) auffordert. Hernach stehen wir alle gemeinsam auf und verrichten Gebete, und … wenn wir mit dem Gebet zu Ende sind, wird Brot, Wein und Wasser gereicht. Der Vorsteher verrichtet in gleicher Weise nach seinem Vermögen Gebete und Danksagungen, und das Volk stimmt ein, indem es das ‚Amen’ spricht. Dann findet die Austeilung statt; jeder erhält einen Teil von dem, worüber die Danksagung gesprochen wurde … Wir halten aber alle (diese) Gemeindeversammlung am Sonntag ab, weil er der erste (Wochen-)Tag ist, an welchem Gott durch Umwandlung der Finsternis und des Urstoffs die Welt schuf, und weil Jesus Christus, unser Erlöser, an diesem Tage von den Toten auferstanden ist.“[16]

 

Von besonderem Interesse ist in diesem Zusammenhang der Hinweis, dass die Evangelien und Propheten vorgelesen werden „solange es angeht“. In seiner zwischen 111 und 113 verfassten Anfrage an Kaiser Trajan berichtet PLINIUS der Jüngere, Statthalter von Bithynien (Landschaft im Nordwesten Kleinasiens), von folgenden Verhaltensweisen der Christen: „Sie [die Christen] beteuerten aber, darin habe ihre ganze Schuld oder ihr ganzer Irrtum bestanden, dass sie gewohnt gewesen seien, an einem festgesetzten Tag vor Tagesanbruch zusammenzukommen und unter sich wechselseitig ein Carmen Christus als wie einem Gott (zu Ehren) zu sagen und sich mit einem Gelübde nicht zu irgendeinem Verbrechen zu verpflichten, sondern dazu, keinen Diebstahl, keine Räuberei, keinen Ehebruch zu begehen, nicht das gegebene Wort zu brechen, nicht ein zurückgefordertes Gut abzuleugnen. Sobald sie damit fertig gewesen seien, sei es bei ihnen Brauch gewesen, auseinander zu gehen und sich (erst später) wieder zusammenzufinden, um ein Mahl einzunehmen, aber ein harmloses und unschuldiges. Dies hätten sie jedoch nach meinem Edikt unterlassen, in welchem ich nach deinem Auftrag die Hetärien[17] verboten hatte.“[18]

 

Weil der Gottesdienst vor Sonnenaufgang am Sonntagmorgen stattfand und die Teilnehmer anschließend auseinander gingen, kann vermutet werden, dass sich der Hinweis „solange es angeht“ darauf bezieht, „dass es die Zeit des Arbeitsbeginns war, der die Christen hinderte, ihren Gottesdienst beliebig auszudehnen“[19]. Schließlich war der Sonntag vor Konstantin kein öffentlicher Ruhetag. Dadurch wird deutlich, dass die christliche Sonntagsfeier zunächst nicht den Charakter eines Ruhetages hatte.[20]

 

Zeugnisse aus der ersten Hälfte des dritten Jahrhunderts zeigen, dass die Sonntagsfeier im Christentum damals bereits allgemein verbreitet ist. TERTULLIAN, der vor allem in Karthago wirkte, berichtet, dass die Heiden der Auffassung sind, „die Sonne sei der Gott der Christen, weil bekannt geworden ist, dass wir unsere Gebete nach Osten gewendet verrichten und uns am Sonntag (die solis) die Freude angelegen sein lassen“.[21] HIPPOLYT (geb. 160/170), Presbyter und später Gegenbischof in Rom, erlässt folgende Ordnung: „Am ersten Wochentag [prima sabbati], zur Zeit der Darbringung, soll der Bischof wenn möglich dem ganzen Volk eigenhändig die Kommunion geben.“[22] Der syrische Theologe BARDESANES (154-222), weißt darauf hin, dass „wir alle, in welchem Land wir auch seien, einzig aufgrund des Namens Christi ‚Christen’ genannt werden und uns am ersten Wochentag [prima sabbati] versammeln“.[23] Der seit 231/32 in Cäsarea wirkende ORIGINES (185-253/54) leitet in seinen Exodus-Homilien die Überlegenheit des Herrentags gegenüber dem Sabbat der Juden davon ab, dass das Manna erstmals am ersten Tag der Woche gefallen ist.[24] Die syrische Didaskalia betont, dass die Christen „den ersten Tag der Woche … jederzeit in Freude zubringen“[25] und an diesem Tag zur Kirche eilen sollen[26]. CYPRIAN (200/210-258), seit 248/49 Bischof von Karthago, sieht in der Beschneidung am achten Tag eine Vorankündigung der Sonntagsfeier.[27]

 

 

1.3     Spuren der Sabbatfeier vom zweiten bis fünften Jahrhundert

 

Vorab muss darauf hingewiesen werden, dass die Kirche insofern an der jüdischen Woche festhielt, als sie den Sonntag als ersten und den mit dem Sabbat verbundenen Saturntag als siebten Tag der Woche betrachtete. Darüber hinaus gibt es aber eine Reihe von Hinweisen auf Spuren der Sabbatfeier.[28] Neben dem indirekten Anzeichen auf die Feier des Sabbats aus der dagegen gerichteten Polemik, finden sich in der vorkonstantinischen Zeit eine Reihe von Quellen, in denen direkt zum Ausdruck kommt, dass der Sabbat nicht völlig an Bedeutung verloren hat.

 

Zunächst ist auf das Judenchristentum hinzuweisen. So berichtet HIPPOLYT, dass der Sabbat bei den Elkesaiten, einer Gruppierung, die Ende des ersten Jahrhunderts judenchristliches und gnostisches Gedankengut miteinander verband, aus astrologischen Gründen ängstlich beachtet wurde. „Aber nachdem wir schon gesagt haben, dass sie auch dem astrologischen Aberglauben anhangen, wollen wir es aus ihren (Schriften) beweisen. Sie sagen nämlich folgendes: ‚Es gibt schädliche Gestirne der Gottlosigkeit. Lasst euch nun das gesagt sein, ihr Gläubigen und Lernenden: Hütet euch vor der Macht der Tage ihrer Herrschaft und beginnt kein Werk an ihren Tagen … Fürchtet auch den Sabbattag, denn er ist einer von diesen Tagen.’“[29]

 

EUSEBIUS weiß von einer Doppelfeier der sog. „Ebioniten“, womit seit IRENÄUS das aus der Jerusalemer Urgemeinde erwachsene Judenchristentum bezeichnet wird, das sich im Ostjordanland zu einer Sekte zurückbildete[30]: „Den Sabbat und die sonstige jüdische Lebensweise beobachteten sie gleich jenen, die Herrntage dagegen feierten sie ganz ähnlich wie wir zur Erinnerung an die Auferstehung des Erlösers.“[31]

 

Von den Nazarenern, einem anderen Flügel des Judenchristentums in der Zeit nach 70 n. Chr., berichtet EPIPHANIUS, dass sie „bis jetzt jüdische Riten beachten wie die Beschneidung, den Sabbat und andere“.[32]

 

Aber auch bei den Heidenchristen gibt es Hinweise darauf, dass der Sabbat für viele von ihnen kein Tag wie jeder andere war. So berichtet TERTULLIAN, dass sich einige Christen nicht nur am Sonntag, sondern auch am Sonnabend der Kniebeugung beim Gebet enthalten: „Auch in der Frage des Kniebeugens muss sich das Gebet eine Verschiedenheit der Praxis gefallen lassen, wegen ein paar Leuten, die am Sabbat nicht die Knie beugen (beim Gebet); diese Abweichung wird gerade jetzt ganz besonders in den Gemeinden verteidigt. Der Herr wird seinen gnädigen Beistand geben, dass (diese Leute) entweder nachgeben oder (wenigstens) ihrer Meinung folgen, ohne anderen Ärgernis zu geben. Wir müssen uns aber, wie wir es (überliefert) bekommen haben, allein am Tag der Auferstehung des Herrn nicht nur von diesem, sondern (überhaupt) jedem ängstlichen Gebaren und jeder (entsprechenden) Pflichterfüllung enthalten …“[33] Indem einige Christen auch am Sabbat im Stehen beten, stellen sie in gewisser Weise den Sabbat auf eine Stufe mit dem Sonntag, an dem das Niederknien wegen des Gedenkens an die Auferstehung verboten ist.[34]

 

Auch bei der Auseinandersetzung über das Sabbatfasten geht es um die Frage, ob der Sabbat noch eine besondere Bedeutung hat. Diejenigen, die für ein Fasten am Sabbat eintreten, tun dies vor allem, um die christliche Gestaltung dieses Tages vom jüdischen Sabbat, an dem das Fasten verboten war, abzugrenzen. So heißt es über MARCION: „Er (Marcion) gebietet aus folgendem Grund das Sabbatfasten: ‚Da es ja die Ruhe des Gottes der Juden ist’, sagt er, ‚der die Welt geschaffen und am siebenten Tag geruht hat, lasst uns an diesem (Tag) fasten, damit wir nicht das vollbringen, was vom Gott der Juden geboten ist.’“[35] Ganz ähnlich sieht das die Didaskalia: „Fastet also … am Sonnabend, denn er ist der Ruhetag unsers Herrn. Dieser Tag ist es nämlich, an dem ganz besonders gefastet werden muss, wie auch Moses, jener gottselige Prophet aller dieser (Dinge), befohlen hat. Weil er nämlich durch den heiligen Geist wusste und Befehl erhalten hatte von Gott, dem Allmächtigen, der alles (voraus) wusste, was das Volk seinem Sohne und seinem Geliebten, Jesus Christus, antun wollte …, darum band er sie zuvor mit immerwährender Trauer, indem er sie absonderte und ihnen den Sabbat auferlegte.“[36] Auch VIKTORIN von Pettau (gest. 304), Bischof auf dem Balkan, begründet das Sabbatfasten mit der Abgrenzung vom jüdischen Sabbat: „Am siebenten Tag ruhte er (sc. Gott) von allen seinen Werken, und er segnete und heiligte ihn. An diesem Tag pflegen wir zu fasten, aus dem Grunde, damit wir am Sonntag mit Danksagung zum Brot herantreten. Auch am Freitag soll ein Fasten stattfinden, damit es nicht scheine, dass wir den Sabbat mit den Juden feiern, von welchem der Herr des Sabbats selbst, Christus, durch seine Propheten sagt, seine Seele hätte ihn gehasst.“[37]

 

TERTULLIAN aber lehnt in seiner Schrift „Gegen Marcion“ das Sabbatfasten ab, weil dies die Abschaffung des Sabbat und des Schöpfers bedeutet hätte: „Schließlich hätte er gerade dann den Sabbat, ja den Schöpfer selbst beseitigt, wenn er seinen Jüngern aufgetragen hätte, am Sabbat zu fasten …“[38] In seiner Schrift „Über das Fasten“ weist TERTULLIAN darauf hin, dass selbst in der Fastenzeit die Sabbate und Sonntage vom Fasten ausgenommen seien.[39] Auch HIPPOLYT wendet sich gegen das Sabbatfasten.[40] Zur Zeit von AUGUSTINUS scheint das Sabbatfasten jedoch in Rom – im Unterschied zur nordafrikanischen Praxis – allgemeine Sitte gewesen zu sein.[41]

 

Schließlich gibt es seit dem dritten Jahrhundert sogar Berichte darüber, dass auch am Sabbat Gottesdienste abgehalten werden. So heißt es in der äthiopischen Version der sogenannten Ägyptischen Kirchenordnung, in der wir nichts anderes als die „Apostolische Tradition“ HIPPOLYTS vor uns haben:  „Am Sabbat und am ersten Tag der Woche soll der Bischof womöglich eigenhändig dem ganzen Volk darreichen, während die Diakone (das Brot) brechen, die Presbyter aber sollen (sonst) das gebackene Brot brechen.“[42]  EPIPHANIUS berichtet: „An gewissen Orten werden auch an den Sabbaten (gottesdienstliche) Versammlungen abgehalten, aber nicht überall …“[43] Ähnliches hören wir in Bezug auf das fünfte Jahrhundert von SOKRATES (ca. 380-450), Kirchenhistoriker aus Konstantinopel: „Was die gottesdienstlichen Versammlungen betrifft, bestehen die gleichen Unterschiede. Während nämlich auf dem ganzen Erdkreis die Kirchen in wöchentlicher Wiederkehr am Sabbattag die Mysterien feiern, lehnen die (Christen) in Alexandrien und Rom ab, desgleichen zu tun, hierin einer alten Überlieferung folgend. Die Ägypter aber, die Nachbarn der Alexandriner, und die Bewohner der Thebais halten am Sabbat Gottesdienst; sie empfangen die Mysterien aber nicht nach (allgemeinem) christlichen Brauch.“[44]

 

GREGOR von Nyssa, einer der großen griechischen Kirchenväter des 4. Jahrhunderts, bezeichnet Sabbat und Sonntag als „Brüder“.[45] In den um 380 in Syrien verfassten „Apostolischen Konstitutionen“ heißt es sogar: „Den Sabbat freilich und den Herrentag verbringt in Festfreude, weil der eine das Gedächtnis der Schöpfung, der andere dasjenige der Auferstehung ist … Die Sklaven sollen fünf Tage arbeiten, am Sabbat und Herrentag sollen sie aber Zeit haben wegen der Glaubensunterweisung in der Kirche; der Sabbat hat nämlich seinen Grund in der Schöpfung, der Herrentag in der Auferstehung. Wenn ein Kleriker gefunden wird, der am Herrentag oder am Sabbat – außer an dem einen allein – fastet, werde er abgesetzt; ist es ein Laie, so werde er ausgeschlossen.“[46]

 

Die hier beschriebene Sabbatobservanz ist ein Zeichen dafür, dass die christliche Sabbatfeier – ungeachtet der gegen ihn gerichteten Polemik – nie ganz ausgestorben ist.[47]

 

Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch der Hinweis auf die äthiopische koptisch-orthodoxe Kirche, die seit ihrer Gründung Mitte des vierten Jahrhunderts – in Anknüpfung an das Judentum – neben dem Sonntag auch den Sabbat begeht.[48]

 

 

1.4     Der Sonntag und die konstantinische Wende

 

Noch Anfang des vierten Jahrhunderts ist die Kirche blutigen Verfolgungen durch den römischen Staat ausgesetzt. Das ändert sich jedoch nach der Machtübernahme Konstantins (306-337). Da er seinen Sieg im Zug gegen Rom (312) der Hilfe des Christengottes zuschreibt, begünstigt er bei seinen religionspolitischen Entscheidungen fortan die christliche Kirche.

 

In unserem Zusammenhang ist  vor allem der Erlass von Sonntagsgesetzen von Bedeutung. Im Gesetz vom 3. März 321 heißt es: „Alle Richter, die Stadtbevölkerung und die gesamte Gewerbetätigkeit sollen am verehrungswürdigen Tag der Sonne ruhen. Nichtsdestoweniger sollen die Landleute den Anbau der Felder frei und ungehindert betreiben, da es häufig vorkommt, dass kein Tag geeigneter ist, den Getreidesamen den Furchen und die Weinstock(setzlinge) den (dazu vorbereiteten) Löchern anzuvertrauen; damit nicht etwa die Gunst der momentanen Gelegenheit, von himmlischer Vorsehung beschieden, verpasst werde.“[49]

 

Dieser Erlass bedeutet eine grundlegende Neuordnung. Erstmals wird offiziell ein allwöchentlicher Feiertag eingeführt. Bis dahin waren die Feiertage (feriae)  in unregelmäßiger Abfolge über das ganze Jahr verstreut. An diesen Tagen ruhte die Arbeit zu Ehren der Götter. Die Anzahl der Feiertage war so zahlreich, dass gewisse landwirtschaftliche Arbeiten von der Arbeitsruhe ausgenommen werden mussten.[50] Konstantin knüpfte also an die bestehende Ferialordnung an und überträgt diese auf den Sonntag.[51]

 

Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Frage, inwieweit seiner Gesetzgebung religiöse Beweggründe zugrunde lagen und worin sie bestanden. Der griechische Kirchenhistoriker SOZOMENOS ist Mitte des fünften Jahrhunderts der Auffassung: „Und den Herrentag hat er [Konstantin] deswegen geehrt, weil Christus an diesem Tag von den Toten auferstanden ist.“[52] Bei EUSEBIUS zeigt sich jedoch ein differenzierteres Bild: „Er [Konstantin] lehrte sodann sein ganzes Heer, den Erlösungstag, der, wie es sich trifft, auch nach dem Licht und nach der Sonne benannt ist, mit Eifer zu ehren: den Soldaten, die Anhänger des göttlichen Glaubens waren, gab er Urlaub, ungehindert und regelmäßig zur Kirche Gottes zu gehen, solange, bis sie ihre Gebete verrichtet hätten, wobei ihnen niemand im Wege sein durfte; den Soldaten, die noch nicht Teilhaber des göttlichen Wortes waren, befahl er in einem zweiten Gesetz, an den Herrentagen vor die Stadt auf ein freies Feld zu gehen und dort auf ein verabredetes Zeichen hin alle gemeinsam ein eingeübtes Gebet an Gott zu richten. Sie sollten nämlich ihre Hoffnung nicht auf Speere, Waffenrüstung, Körperstärke setzen müssen, sondern den über allen (seienden) Gott kennen, den Geber alles Guten und selbst des Sieges, ihm auch die geziemend vorgeschriebenen Gebete darbringen, und dabei die Hände empor zum Himmel erheben, zuhöchst hinauf zum himmlischen König die Augen ihres Geistes richten und ihn anrufen im Gebet, den Spender des Sieges, den Retter, den Wächter und Helfer … Solches am Tag des Lichts zu tun hat er den Heeresabteilungen gesetzlich verordnet …“[53]

 

Hier wird deutlich, dass der Kaiser zwar den Gottesdienst der Kirche toleriert und die Teilnahme an ihm ermöglicht, alle anderen Soldaten jedoch zur Teilnahme an einer anderen religiösen Zeremonie verpflichtet. Nun war der Mithraskult, in dessen Rahmen der Sonne und ihrem Tag eine besondere Verehrung zuteil wurde, unter den Soldaten weit verbreitet und der Kaiser oberster Herr dieses Kultes.[54] Bei dem von EUSEBIUS geschilderten Ritus kann es sich also um einen Akt der Sonnenverehrung gehandelt haben.

 

Daher kommt RORDORF zu dem Ergebnis, „dass die staatliche Sonntagsgesetzgebung zuerst offenbar überhaupt nicht vorwiegend christliche Hintergründe hatte, sondern das Produkt politischer und sozialer Überlegungen war. Eine staatliche Regelung der Arbeits- und Freizeit war ohnehin notwendig; Konstantin traf sie durch geschickte Benützung und Kombination der heidnischen und christlichen Auszeichnung des Sonntags. Im übrigen aber hielt er sich an die bewährte römische Ferialordnung, die wohl Gerichtsabhaltung und Gewerbearbeit am Feiertag untersagt hatte, nicht aber dringende Landarbeiten.“[55]

 

Die Sonntagsgesetzgebung KONSTANTINs kam insofern den Interessen der Kirche entgegen, als der sonntägliche Besuch des Gottesdienstes nicht mehr behindert wurde. Zugleich aber veränderte der Sonntag sein Gesicht. War er bis dahin „nur“ der Tag des Gottesdienstes, erhielt er durch die staatlichen Gesetze zusätzlich den Charakter eines Ruhetages. Daher kam es in der Folge zur Übertragung des Sabbats auf den Sonntag. Nicht einmal zehn Jahre nach Erlass des Sonntagsgesetzes konnte EUSEBIUS schreiben: „An diesem Tag, welcher der Tag des Lichtes, der erste Tag und der Tag der wahrhaften Sonne ist, kommen auch wir selbst … im Abstand von sechs Tagen zusammen und feiern die heiligen und geistlichen Sabbate … Soviel man am Sabbat vollbringen musste, das haben wir auf den Herrentag übertragen.“[56] In diesem Zusammenhang ist auch davon die Rede, dass der Sonntag dem Sabbat „das Recht der Erstgeburt … weggenommen hat“ (Ephraem der Syrer).[57] Seitdem wird der Sonntag auch als Ruhetag begangen und seine Einhaltung mit dem Sabbatgebot begründet.[58]

 

Aus diesem Grunde beschäftigt sich die Kirche fortan mit der Frage der Sonntagsheiligung. So betont CHRYSOSTOMUS (354-407) in einer Predigt über das Almosengeben, dass es angemessen sei, „diesen (Tag) mit geistlicher Wertschätzung zu verehren, nicht indem wir Bankette veranstalten, Wein ausschenken, uns betrinken und tanzen, sondern indem wir den ärmeren Brüdern in großer Bereitwilligkeit beistehen“.[59] Immer wieder wird betont, dass der Sonntag der Andacht und dem Gebet dient und alle Arbeit an diesem Tag zu unterlassen ist.[60]

 

Das Konzil von Orléans 538 n.Chr. spricht sich einerseits gegen eine zu große Strenge in der Sonntagsheiligung aus und betont lediglich, „dass man die Landarbeit unterlassen soll …“. Andererseits droht es bei Übertretung des Gebotes eine Bestrafung durch die Kirche an: „Wird jemand bei der Ausübung der genannten Arbeiten angetroffen, die verboten sind, so ist er zu bestrafen; es liegt aber nicht im Ermessen des Laien, sondern bei der priesterlichen Strafgewalt (zu entscheiden), auf welche Weise er gebessert werden soll.“[61]

 

Fünfzig Jahre später bestimmt das Konzil von Narbonne: „Kein Freier und kein Höriger, ob Gothe, Römer, Syrer, Grieche oder Jude, darf am Herrentag irgendwelche Arbeit verrichten. Die Ochsen dürfen nicht eingespannt werden, außer im Notfall für eine Reise. Untersteht sich jemand, dies zu tun, so bezahle der Freie dem Schultheiss sechs Goldstücke und der Hörige erhalte hundert Geisselhiebe.“[62] Andere Texte wollen schildern, wie Gott die Übertretung des Sonntags bestraft.[63] Beim Ringen um die rechte Sonntagsheiligung entstehen sogar Listen verbotener Arbeiten, die an den Talmud erinnern.[64]

 

Die Arbeitsruhe ist allerdings kein Wert an sich. Sie soll vielmehr für geistliche Dinge genutzt werden. Daher ist es nur konsequent, wenn Benedikt fordert, all denen, die darin nachlässig sind, Arbeiten zuzuweisen, um Müßiggang zu verhindern.[65] Bereits zu Beginn des 4. Jahrhunderts betont man – bei Androhung entsprechender Disziplinarmaßnahmen – die Präsenzpflicht bzgl. des Sonntagsgottesdienstes, die nach der Etablierung des Christentums als Staatsreligion für alle Bürger gilt.[66]

 

Auf diese Weise ist der Sonntag zum neuen Sabbat geworden. Seine Einhaltung wird mit dem Sabbatgebot begründet. Daher spricht man auch vom „semisabbatarianischen Kompromiss“[67].

 

Durch den „sabbatlichen Charakter“ des Sonntags verliert der Sabbat in der Folge immer mehr an Bedeutung.[68] Ab Mitte des vierten Jahrhunderts mehren sich die Stellungnahmen, in denen die Aufhebung des Sabbats betont wird.[69] Auch das Konzil von Laodizea (um 360 n.Chr) beschäftigt sich mit dem Sabbat und beschließt: „Dass die Christen nicht judaisieren und am Sabbat müßig sein, sondern an diesem Tag arbeiten sollen, den Sonntag jedoch vorziehen und (an ihm), wenn sie können, wie Christen müssig sein sollen. Wenn sie aber als Judaisten erfunden werden, so seien sie Anathema bei Christus.“[70] Um 600 n. Chr. bezeichnet Gregor der Große in einer Predigt schließlich  diejenigen, die für ein Verbot der Arbeit am Sabbat eintreten, sogar als „Antichristen“.[71]

 

So gerät der Sabbat zunehmend ins Abseits – vor allem im Westen. Dabei ergibt sich ein widersprüchliches Bild: „Wie konnte man gleichzeitig behaupten, der Sabbat habe keine Gültigkeit mehr für die Christen und trotzdem mit Berufung auf das Sabbatgebot den Sonntag heiligen?“[72]

 

In der Ostkirche finden sich jedoch bis ins 16. Jahrhundert hinein Hinweise darauf, dass dort neben dem Sonntag auch der Sabbat gefeiert wird. Es gibt sogar Anlass zu der Vermutung, dass die ostkirchliche Sabbatfeier zur Spaltung zwischen West- und Ostkirche beigetragen hat.[73]

 

 

2        Begründungen

 

2.1     Neue Deutungen des Sabbats

 

Die Spannung zwischen der herausragenden Bedeutung des Sabbats in der Bibel und der Praxis der Kirche hatte zur Folge, „dass das Christentum das Sabbatmotiv weder problemlos übernehmen, noch einfach übergehen konnte, sondern theologisch überarbeiten musste“[74]. „Erstmals stellen sich die christlichen Schriftsteller im 2. Jahrhundert der Problematik des Widerspruchs zwischen der unverzichtbaren Beibehaltung der Schriften Israels als Glaubensurkunde und Wurzelgrund des Christentums und der sich immer stärker durchsetzenden faktischen Aufgabe der praktischen Sabbatobservanz im Alltag christlicher Gemeinden. Die meisten Interpretatoren suchen die Lösung dieses Dilemmas in einer spiritualisierenden und moralisierenden Neuinterpretation des Sabbatgebotes und in einer Aufnahme jüdischer eschatologischer Sabbatvorstellungen in die christliche Eschatologie – losgelöst von der wöchentlichen Begehung des Sabbats, wodurch das Sabbatgebot zum einzigen Bestandteil des Dekalogs wird, dessen wörtliche Befolgung im Sinne von körperlicher Ruhe im Christentum nicht nur nicht mehr verlangt, sondern zum Teil sogar untersagt wird.“[75]

 

 

2.1.1   Sabbat als Ruhe von den bösen Werken

 

Einige Stellungnahmen knüpfen daran an, dass sich das Nomen tfBa$ vom Verb tabf$ („aufhören“) herleitet und meinen, daraus schlussfolgern zu können, dass der eigentliche Sinn des Sabbats nicht in der Feier eines bestimmten Wochentags liege, sondern im Aufhören mit der Sünde. So erklärt JUSTIN der Märtyrer in seinem „Dialog mit dem Juden Tryphon“: „Das neue Gesetz will, dass ihr beständig Sabbat feiert, und ihr meint gottesfürchtig zu sein, wenn ihr einen Tag müßig seid … Daran hat unser Gott kein Gefallen: (sondern), wenn unter euch ein Meineidiger oder ein Dieb sich findet, soll er (damit) aufhören, wenn einer Ehebrecher (ist), soll er seine Gesinnung ändern: dann hat er die lustreichen und wahren Sabbate Gottes gefeiert …“[76] Dies entspricht der Auffassung von PTOLEMÄUS, einem von der Gnosis geprägten Lehrer: „Auch Sabbat halten (sollen wir nach dem Willen des Erlösers): er will nämlich, dass wir ruhen von unseren bösen Werken.“[77] Ähnlich argumentiert auch TERTULLIAN: „Von daher sind wir vielmehr zur Erkenntnis gelangt, wir müssten immer von jedem knechtischen Werk Sabbat feiern, und zwar nicht nur an jedem siebenten Tag, sondern allezeit.“[78] Auch im vierten und fünften Jahrhundert begegnet uns diese Argumentation. Nach EPIPHANIUS haben die Jünger durch das Ährenausraufen am Sabbat gezeigt, „dass die auf den Sabbat gelegte Fessel gelöst sei, da der große Sabbat, nämlich Christus gekommen sei, der uns die Ruhe von unsern Sünden gebracht hat“.[79] Schließlich erklärt AUGUSTINUS, dass „unter allen jenen Zehn Geboten nur jenes, das vom Sabbat handelt, in bildlicher Weise zu beobachten …, nicht aber auch noch durch körperliche Ruhe zu feiern ist“[80]. Auf dieser Grundlage gelangt er in seiner Auslegung von Psalm 92 zu der Schlussfolgerung: „Siehe, auch heute ist Sabbattag: ihn feiern gegenwärtig die Juden in einer trägen, lässigen und schwelgerischen Ruhe auf körperliche Art. Sie haben nämlich Zeit für Dummheiten; und obwohl Gott den Sabbat vorgeschrieben hat, bringen sie den Sabbat mit den von Gott verbotenen Dingen zu. Unser Freisein ist ein Freisein von schlechten Werken; das ihrige ist ein Freisein von guten Werken. Es ist nämlich besser, man pflügt, als dass man tanzt. Jene nehmen Urlaub vom guten Werk, nicht vom nichtsnutzigen Werk. Uns gibt Gott den (wahren) Sabbat bekannt. Wie ist er beschaffen? Schaut zuerst, wo er sich findet! Er ist drinnen; im Herzen ist unser Sabbat.“[81]

 

 

2.1.2    Sabbat als die ewige Ruhe

 

Der Barnabasbrief lehnt die Feier des Sabbats mit dem Hinweis ab, dass sich das Gebot auf die Ruhe in der Ewigkeit beziehe: „Vom Sabbat heißt es am Anfang bei der Schöpfung: Und Gott schuf in sechs Tagen die Werke seiner Hände; und er vollendete sie am siebten Tag und ruhte an ihm und heiligte ihn. Passt auf, Kinder, was die Worte bedeuten: Er vollendete sie in sechs Tagen. Das bedeutet, dass der Herr das All in 6000 Jahren vollenden wird. Denn der Tag bezeichnet bei ihm tausend Jahre. Er selbst aber bezeugt es mir mit den Worten: Siehe, ein Tag des Herrn wird wie tausend Jahre sein. Also, Kinder, wird das All in sechs Tagen = sechstausend Jahren vollendet werden. Und er ruhte am siebten Tag – das bedeutet: Wenn sein Sohn gekommen ist und die Zeit des Gesetzlosen beendet, die Gottlosen richtet und die Sonne, den Mond und die Sterne verwandelt, dann wird er recht ruhen am siebten Tag. Ferner heißt es: Du sollst ihn heiligen mit reinen Händen und reinem Herzen. Wenn nun einer den Tag, den Gott geheiligt hat, jetzt heiligen kann, weil er reinen Herzens sei, sind wir in jeder Hinsicht im Irrtum. Wenn aber nicht jetzt, dann werden wir also zu der Zeit recht ruhen und ihn heiligen, wann wir dazu in der Lage sein werden, nachdem wir selbst gerechtfertigt worden sind und die Verheißung empfangen haben, wenn es die Gesetzlosigkeit nicht mehr gibt, alles vielmehr neu geworden ist vom Herrn – dann werden wir zu seiner Heiligung in der Lage sein, wenn wir selbst zuvor geheiligt worden sind. Ferner sagte er ihnen: Eure Neumonde und Sabbate ertrage ich nicht. Seht, wie er es meint: Nicht die jetzigen Sabbate sind mir angenehm, sondern der, den ich gemacht habe, an dem ich das All zur Ruhe bringen und den Anfang eines achten Tages machen werde, dass heißt den Anfang einer anderen Welt. Deshalb begehen wir auch den achten Tag uns zur Freude, an dem auch Jesus von den Toten auferstanden und, nachdem er erschienen war, in den Himmel aufgestiegen ist“ (Barn.15,3-8).

 

Dieser Gedanke des Sabbatjahrtausends wird bei HIPPOLYT ausdrücklich mit dem des Milleniums aus der Apokalypse identifiziert: „Es müssen … notwendigerweise die 6000 Jahre ablaufen, damit der Sabbat, die Ruhe, der heilige Tag komme(n kann), an dem Gott geruht hat von allen seinen Werken, die er zu schaffen unternommen hatte. Der Sabbat ist Typos und Bild der kommenden Herrschaft der Heiligen, wenn sie mit Christus herrschen, wenn er vom Himmel gekommen ist, wie Johannes in seiner Offenbarung erzählt. Denn ein Tag des Herrn ist wie tausend Jahre.“[82]

 

Aber das Verständnis des Sabbats im Sinne eines Hinweises auf die ewige Ruhe ist nicht an Spekulationen über ein Sabbatjahrtausend gebunden. So ist TERTULLIAN der Auffassung, „dass der zeitliche Sabbat (nur) menschlich ist, der ewige Sabbat (dagegen) für göttlich erachtet wird“.[83] ORIGINES verweist auf das ständige Wirken Gottes und betont, dass sich das „wahre Sabbathalten jenseits dieser Welt“ vollziehe. Er meint damit den Tag, „an welchem Gott von allen seinen Werken ruhen wird: der kommende Aeon, wenn Schmerz, Trauer und Seufzen entfliehen werden und Gott alles in allen sein wird. An diesem Sabbat wird Gott auch uns gestatten, mit ihm den Festtag zu halten und mit seinen heiligen Engeln zu feiern …“ [84] EUSEBIUS betont unter Bezug auf den Hebräerbrief: „Der vollkommene Sabbat und die vollkommene und dreimalselige Ruhe trifft im Reiche Gottes ein …“[85] ATHANASIUS ist der Auffassung, dass Gott zwar nach der ersten Schöpfung geruht habe. Anders aber sei das nach der zweiten Schöpfung, weshalb sich die christliche Hoffnung auf den zukünftigen Sabbat richte: „Als Gott die erste Schöpfung machte, hat er zwar aufgehört (zu arbeiten); darum hat auch jenes Geschlecht (sc. die Juden) den Sabbat am siebenten Tag gehalten. Aber die zweite Schöpfung hat kein Ende; darum hat er (sc. Gott) auch nicht aufgehört zu arbeiten, sondern er arbeitet bis jetzt. Darum halten wir auch nicht einen Tag Sabbat, wie während der ersten (Schöpfung), sondern wir erhoffen den zukünftigen Sabbat der Sabbate …“[86]

 


2.1.3    Sabbat als jüdische Einrichtung

 

Über MARCIONs Motivation des Sabbatfastens wird berichtet: „Er (Marcion) gebietet aus folgendem Grund das Sabbatfasten: ‚Da es ja die Ruhe des Gottes der Juden ist’, sagt er, ‚der die Welt geschaffen und am siebenten Tag geruht hat, lasst uns an diesem (Tag) fasten, damit wir nicht das vollbringen, was vom Gott der Juden geboten ist.’“[87] MARCION geht es also um eine vollständige Abgrenzung vom alttestamentlich-jüdischen Schöpfergott.

 

Auch bei anderen christlichen Schriftstellern findet sich der Gedanke, dass der Sabbat eine Einrichtung ist, die lediglich den Juden gilt. Die ablehnende Stellungnahme des Kirchenvaters IGNATIUS bezüglich der Sabbatfeier (IgnMag.9,1) steht im Zusammenhang mit Aussagen, die eine klare Abgrenzung gegenüber dem Judentum voraussetzen: „Lasst euch nicht täuschen durch die abweichenden Lehren und die alten Fabeln, die nichts taugen! Wenn wir nämlich bis jetzt nach dem Judentum leben, bekennen wir, die Gnade nicht empfangen zu haben“ (IgnMag.8,1). „Es ist nicht am Platze, Jesus Christus zu sagen und jüdisch zu leben. Denn das Christentum hat nicht an das Judentum geglaubt, sondern das Judentum an das Christentum, zu dem jede Zunge, die an Gott glaubte, versammelt wurde“ (IgnMag.10,3).[88]

 

Der Verfasser des Barnabasbriefes möchte nachweisen, dass alle Aussagen des AT – also nicht nur die über den Sabbat – von Anfang an nicht den Juden, sondern der christlichen Kirche gegolten haben. Auf diese Weise möchte er klarstellen, dass die Christen nicht als solche erscheinen, „die nachträglich hinzugekommen sind“ (Barn.3,6). So wendet er sich gegen Christen, die eine andere heilsgeschichtliche Schau vertreten: „Auch das noch bitte ich euch als einer euresgleichen, der euch einzeln und alle zusammen mehr als sich selbst liebt, auf euch achtzugeben und euch nicht gewissen Leuten gleichzumachen, indem ihr ihren Sünden weitere hinzufügt und sagt: Das Testament jener ist auch das unsrige.“ (Barn.4,6).[89]

 

JUSTIN nimmt in seinem Dialog mit seinem jüdischen Gesprächspartner ausdrücklich auf den Sabbat Bezug und erklärt: „… Denn wir würden auch diese fleischliche Beschneidung, die Sabbate und alle Feste ohne Ausnahme beobachten, wenn wir nicht wüssten, weswegen euch (das) verordnet wurde: nämlich wegen eurer Gesetzlosigkeit und Herzenshärtigkeit.“[90] Gleichzeitig betont er jedoch, dass ein sabbathaltender Christ nicht vom ewigen Heil ausgeschlossen sei, sofern er die Heidenchristen nicht zur Feier des Sabbats zu überreden versuche.[91] Die Didascalia beschreibt den Sabbat als eine Art Vorausbestrafung des jüdischen Volkes für die Kreuzigung Jesu: „Weil er [Mose] nämlich durch den heiligen Geist wusste und von Gott, dem Allmächtigen, der alles (voraus) wusste, was das Volk seinem Sohne und seinem Geliebten, Jesus Christus antun wollte …, darum band er sie zuvor mit immerwährender Trauer, indem er sie absonderte und ihnen den Sabbat auferlegte.“[92] VIKTORIN von Pettau befürwortet das Sabbatfasten, „damit es nicht scheine, dass wir den Sabbat mit den Juden feiern“.[93] EUSEBIUS sieht im alttestamentlichen Sabbat eine Einrichtung, um die Religiosität des Volkes Israel zu fördern: „Darum hat das Gesetz des Mose, da es Schatten und Symbole des Gesagten überlieferte, geziemenderweise einen gewissen Tag für die Volksmassen bestimmt, damit sie wenigstens an ihm von der gewohnten Arbeit ablasse und sich in Muße um das göttliche Gesetz kümmere.“[94]

 

Für BACCHIOCCHI zeigen die Aussagen der Ignatiusbriefe, des Barnabasbriefs und vor allem die Schriften JUSTINs die weite Verbreitung antijüdischer Einstellungen. Dieses Motiv sei für die Abschaffung des Sabbats und das Aufkommen der Sonntagsfeier von entscheidender Bedeutung, während alle anderen Argumente nur dazu dienten, eine kurz zuvor eingeführte Praxis zu rechtfertigen.[95] Der Grund für den Antijudaismus der Christen sei einerseits die weite Verbreitung dieser Haltung in Politik und Gesellschaft Roms, andererseits die Spannungen zwischen Juden und Christen.[96]

 

Dazu ist folgendes anzumerken: Richtig ist, dass antijüdische Ressentiments an der Tagesordnung waren und dabei die Verachtung des Sabbats, der als Beweis der Faulheit des jüdischen Volkes karikiert wurde (TACITUS, hist V,5; JUVENAL, Satura XIV, 105ff.), eine besondere Rolle spielte.[97] Allerdings ist es einseitig, die anderen Begründungen gegen den Sabbat und für den Sonntag als sekundär zu betrachten. Zugleich ist fraglich, ob man in Bezug auf JUSTIN davon sprechen kann, dass er eine grundlegende Feindschaft und Hass gegenüber den Juden nähren will.[98] Ungeachtet mancher Zuspitzungen bemühen sich die Dialogpartner in JUSTINs „Dialog mit dem Juden Thryphon“ „um einen würdigen Ton und um eine vernünftig argumentierende Sachlichkeit und Unparteilichkeit“.[99] Dies wird auch im Zusammenhang mit dem Sabbat deutlich, wenn er betont, dass ein sabbathaltender Christ nicht vom ewigen Heil ausgeschlossen sei, sofern er die Heidenchristen nicht zur Feier des Sabbats zu überreden versuche.[100]

 

Anstatt die christlichen Schriftsteller mit dem Stempel „Antijudaismus“ zu stigmatisieren, erscheint es angemessener, die Ablehnung des Sabbats als Teil eines Prozesses zu sehen, „in dessen Verlauf das Christentum seine Identität durch Abgrenzung von dem sich bis zum Ende des 2. Jahrhunderts n. Chr. zunehmend rabbinisch formierenden Judentum definiert.“[101] In diesem Sinne kann mit MAYER-HAAS festgehalten werden: „Die christliche Aufgabe des Sabbats hat primär soziologische Gründe … Theologische Begründungen … traten erst sekundär hinzu, als die bereits durchlaufene Entwicklung von den Kirchenvätern theologisch reflektiert wurde.“[102] Allerdings sind auch die sekundären Begründungen ernst zu nehmen, da in ihnen grundsätzliche theologische Akzentverschiebungen deutlich werden, die geeignet waren, den Sabbat abzuwerten und die deshalb zur Legitimation der kirchengeschichtlichen Entwicklung benutzt werden konnten.

 

 

2.2       Die Begründung der Sonntagsfeier

 

2.2.1    Der Tag der Auferstehung Jesu

 

Bereits im Barnabasbrief wird im Zusammenhang mit der Sonntagsfeier auf die Auferstehung Jesu hingewiesen: „Deshalb begehen wir auch den achten Tag uns zur Freude, an dem auch Jesus von den Toten auferstanden und, nachdem er erschienen war, in den Himmel aufgestiegen ist“ (Barn.15,9). Auch bei JUSTIN findet sich diese Begründung: „Wir halten aber alle (diese) Gemeindeversammlungen am Sonntag ab, weil er der erste (Wochen-)Tag ist, an welchem Gott durch Umwandlung der Finsternis und des Urstoffes die Welt schuf, und weil Jesus Christus, unser Erlöser, an diesem Tage von den Toten auferstanden ist.“[103] So muss festgehalten werden, dass die Sonntagsfeier schon früh mit dem Gedanken der Auferstehung Jesu am Sonntagmorgen verbunden wurde. Weitere Belege für diese Begründung finden sich bei EPHRÄM, dem Syrer (306-377),[104] HIERONYMUS (340/50-420),[105] AUGUSTINUS,[106] EUSEBIUS von Alexandrien (6. Jh.)[107] und ISODOR von Sevilla (560-636)[108].

 

 

2.2.2   Tag der Sonne bzw. des Lichts

 

Bei JUSTIN findet sich erstmals der Begriff „Sonntag“ als Bezeichnung für den Tag, an dem Christen ihren Gottesdienst feiern: „Und am sogenannten Sonntag [το λίου λεγομένῃ μέρᾳ] findet eine Zusammenkunft aller, die in den Städten oder auf dem Lande wohnen, an einem Ort statt.“  In seiner Begründung verweist er u.a. auf die Erschaffung des Lichts am ersten Schöpfungstag:  „Wir halten aber alle (diese) Gemeindeversammlung am Sonntag ab, weil er der erste (Wochen-)Tag ist, an welchem Gott durch Umwandlung der Finsternis und des Urstoffs die Welt schuf, und weil Jesus Christus, unser Erlöser, an diesem Tage von den Toten auferstanden ist.“[109]

 

Auch EUSEBIUS bezeichnet es als angemessen, dass der christliche Feiertag „nach dem Licht und nach der Sonne benannt ist“.[110] Ähnlich argumentiert HIERONYMUS: „Wenn er [der Herrentag] … von den Heiden Sonntag genannt wird, bekennen wir auch das überaus bereitwillig: denn heute ist das Licht der Welt erschienen, heute ist die Sonne der Gerechtigkeit erschienen, in deren Strahlen Heil ist …“[111] Ohne dabei auf den Namen „Sonntag“ Bezug zu nehmen, weisen auch andere Belege darauf hin, dass der Hinweis auf die Erschaffung des Lichts eine wichtige Begründung für die Sonntagsfeier war.[112]

 

Von TERTULLIAN erfahren wir, dass die Heiden aufgrund der Sonntagsfeier der Christen zu der Auffassung gelangt sind, die Sonne sei der Gott der Christen: „Andere haben allerdings eine menschlichere Ansicht: sie glauben, die Sonne sei der Gott der Christen, weil bekannt geworden ist, dass wir unsere Gebete nach Osten gewendet verrichten und uns am Sonntag die Freude angelegen sein lassen.“[113]

 

Das ist Anlass zu der Frage, ob und inwieweit der Sonnenkult die Einführung einer Sonntagsfeier beeinflusst hat. BACCHIOCCHI hat in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass Christus mit der Sonne assoziiert wurde, als die Christen im 2. Jahrhundert damit begannen, ihre Gebete nicht mehr in Richtung Tempel, sondern in die des Sonnenaufgangs zu richten und den 25. Dezember aus dem Sonnenkult übernahmen.[114] Gleichzeitig gesteht er jedoch ein, dass im zweiten Jahrhundert keine direkten Belege für eine Beziehung zwischen heidnischem und christlichen Sonntag zu finden sind.[115] Er versucht, diese argumentative Lücke durch den Hinweis zu schließen, dass eine solche Aussage zur Verwirrung von Christen beigetragen hätte, die damals noch für heidnische Einflüsse empfänglich waren.[116] Dadurch erhält die Aussage TERTULLIANs, in der dieser eine Beziehung von christlicher Sonntagsfeier und Sonnenkult ausdrücklich zurückweist, nicht das ihr zustehende Gewicht. Sofern man die Aussagen der Kirchenväter ernst nimmt, muss man – entgegen der These BACCHIOCCHIs – zu dem Ergebnis kommen, dass das Motiv des am ersten Tag geschaffenen Lichtes und die – ebenfalls an biblische Motive anknüpfende – Vorstellung von Christus als der Sonne bei der Einführung der Sonntagsfeier eine Rolle gespielt hat.[117]

 

 

2.2.3    Der achte Tag

 

Im Barnabasbrief wird der Tag der Auferstehung Jesu der „achte Tag“ genannt. Dieser Name ist eine der geläufigsten Bezeichnungen des Sonntags und findet sich an vielen Stellen des altkirchlichen Schrifttums.[118]

 

Bei dieser Bezeichnung treffen sich verschiedene Motive. Da ist zunächst die typologische Beziehung zwischen der Auferstehung Jesu (bzw. der Taufe auf seine Auferstehung) und der am achten Tag stattfindenden Beschneidung. So schreibt JUSTIN: „Das Gebot der Beschneidung, welches befahl, die Neugeborenen ohne Ausnahme am achten Tag zu beschneiden, war ein Hinweis auf die wahrhafte Beschneidung, mit welcher wir von Irrtum und Schlechtigkeit beschnitten worden sind, durch Jesus Christus, unseren Herrn, der am ersten Wochentag von den Toten auferstanden ist. Der erste Wochentag, obwohl er der erste von allen (Wochen-)Tagen ist, wird nämlich der achte genannt, in dem (man ihn) nach der Zahl aller Tages des (Wochen-)Kreislaufs noch einmal (zählt); er hört (aber) nicht auf, der erste zu sein.“[119]

 

Daneben finden sich chiliastische Vorstellungen, wie sie im Barnabasbuch deutlich werden: „Vom Sabbat heißt es am Anfang bei der Schöpfung: Und Gott schuf in sechs Tagen die Werke seiner Hände; und er vollendete sie am siebten Tag und ruhte an ihm und heiligte ihn. Passt auf, Kinder, was die Worte bedeuten: Er vollendete sie in sechs Tagen. Das bedeutet, dass der Herr das All in 6000 Jahren vollenden wird. Denn der Tag bezeichnet bei ihm tausend Jahre. Er selbst aber bezeugt es mir mit denn Worten: Siehe, ein Tag des Herrn wird wie tausend Jahre sein. Also, Kinder, wird das All in sechs Tagen = sechstausend Jahren vollendet werden. Und er ruhte dem siebten Tag – das bedeutet: Wenn sein Sohn gekommen ist und die Zeit des Gesetzlosen beendet, die Gottlosen richtet und die Sonne, den Mond und die Sterne verwandelt, dann wird er recht ruhen am siebten Tag … Ferner sagt er ihnen: Eure Neumonde und Sabbate ertrage ich nicht. Seht, wie er es meint: Nicht die jetzigen Sabbate sind mir angenehm, sondern der, den ich gemacht habe, an dem ich das All zur Ruhe bringen und den Anfang eines achten Tages machen werde, das heißt, den Anfang einer anderen Welt. Deshalb begehen wir auch den achten Tag uns zur Freude, an dem auch Jesus von den Toten auferstanden und, nachdem er erschienen war, in den Himmel aufgestiegen ist“ (Barn.15,3-5.8.9).

 

Schließlich finden sich gnostische Spekulationen über die Erhabenheit der Acht als Symbol der Vollkommenheit über diese Welt der Siebenheit.[120] IRENÄUS berichtet über Valentinianer, die Vertreter eines gnostischen Christentums: „Diese Mutter aber nennen sie Achtheit, Weisheit, Erde, Jerusalem, heiliger Geist, und männlich: Herr. Sie nehme aber den Ort der Mitte ein und sei oberhalb des Demiurgen und unter- oder außerhalb des Pleroma [der Fülle] bis zur Vollendung.“[121] Dementsprechend heißt es um 200 n.Chr. bei dem griechischen Kirchenvater KLEMENS von Alexandrien (gest. vor 215): „Die Ruhe der Pneumatiker ist … in der Herren-Achtheit, die κυριακή genannt wird, bei der Mutter; sie behalten ihre Seelen, ihre Kleider, bis zur Vollendung. Die andern gläubigen Seelen sind beim Demiurgen; bei der Vollendung gehen auch sie in die Achtheit ein.“[122] Die wahrhaft Gläubigen seien die, „die nicht in der Siebenzahl der Ruhe verblieben sind, sondern durch die Guttat der Annäherung an Gott bis zur Erbschaft des dem Bereich der Achtheit angehörenden Wohltuns vorgedrungen sind und ihren Geist auf das reine Schauen unersättlicher Betrachtung richten“.[123] Dabei handelt es sich um die Gnostiker: „Denn daselbst ist die Vollendung der gnostischen Seele: erhaben über alle Formen der Reinigung und des Gottesdienstes, befindet sie sich beim Herrn, wo sie in unmittelbarer Nähe (ihm) unterstellt ist. Und vielleicht hat ein solcher (sc. Gnostiker) schon von jetzt an das Engelgleich-Sein vorausgenommen: sich nach der äußersten Vortrefflichkeit im Leiblichen, wie es sich ziemt, immer zum (noch) Besseren wendend, eilt er zur Wohnung des Vaters, dem Herren-Aufenthalt jenseits der heiligen Siebenzahl und wird sozusagen ein feststehendes, ewig bleibendes, in jeder Hinsicht völlig unwandelbares Licht sein.“[124] Auch bei AMBROSIUS wird die tiefere philosophische Begründung für die Bevorzugung des achten Tages deutlich: „Die Siebenheit gehört zum Alten, die Oktav zum Neuen Testament, da Christus auferstanden ist und der Tag des neuen Heils für alle angebrochen ist … Es trat also ab die Siebenzahl, es kam die Oktav.“[125]

 

 

Zusammenfassung

 

Bereits im nachapostolischen Zeitalter beginnt der Sabbat seinen Charakter als Feiertag der Christen zu verlieren. Zugleich kommt der Brauch des Sonntagsgottesdienstes auf. Daneben gibt es jedoch bis zum fünften Jahrhundert Anzeichen dafür, dass der Sabbat nicht für alle Christen ein Tag wie jeder andere ist. Infolge der konstantinischen Wende wird der Sonntag zum Ruhetag (semisabbatarianischer Kompromiss). Daraufhin verliert der Sabbat endgültig an Bedeutung.

 

Die Abwendung vom Sabbat und die Feier des Sonntags sind Ausdruck theologischer Weichenstellungen. Die Spiritualisierung des christlichen Glaubens, die Abgrenzung vom Judentum und Überlegungen bzgl. eines Weltensabbats lassen den Sabbat als Ruhetag überflüssig erscheinen. Zur Begründung des Sonntags und seiner Überlegenheit über den Sabbat wird auf die Auferstehung Jesu verwiesen. Außerdem haben die assoziative Verbindung von Christus und der Sonne und das Motiv des am ersten Tag erschaffenen Lichts eine Rolle gespielt. Beim Namen „achter Tag“ stehen Überlegungen zu Taufe und Auferstehung, chiliastische Vorstellungen und gnostische Spekulationen über die Erhabenheit der Acht als Symbol der Vollkommenheit im Hintergrund.

 



[1] WENGST, Klaus. „Christliche Identitätsbildung im Gegenüber und im Gegensatz zum Judentum zwischen 70-135 d. Zt.“. Kirche und Israel 13 (1998). 99-105. Vgl. RÜTTEN, Entstehung des christlichen Sonntags, 539.

[2] RORDORF, Sonntag, 26-44

[3] FISCHER, Joseph A. [Hg.]  Die apostolischen Väter. Schriften des Urchristentums, 1. Teil. Darmstadt, 199310. 113ff.

[4] Zit. nach FISCHER, Die apostolischen Väter. Zur Problematik der Übersetzung „nach dem Tag des Herrn leben“, vgl. 3.5.3.

[5] Der Barnabasbrief wurde vermutlich zwischen 130  und 132 n.Chr. geschrieben. Über den Entstehungsort besteht in der Forschung keine Übereinstimmung (Ägypten?, Syrien?, westliches Kleinasien?). Vgl. Klaus WENGST. Schriften des Urchristentums. Zweiter Teil: Didache (Apostellehre), Barnabasbrief, Zweiter Klemensbrief, Schrift an Diognet. Darmstadt, 1984. 114-118.

[6] Zit. nach WENGST, Schriften des Urchristentums, Zweiter Teil.

[7] Vgl. EUSEBIUS, Historia ecclesiastica, IV, 18.6.

[8] Zit. in RORDORF, SuS, Nr. 22.

[9] Zit. in RORDORF, SuS, Nr. 19.

[10] Schrift an Diognet 4,1: „Außerdem: Dass ihre Ängstlichkeit betreffs der Speisen, ihr Aberglauben betreffs des Sabbats, ihr Prahlen mit der Beschneidung und ihre Scheinheiligkeit mit Fasten und Neumond lächerlich ist und keiner Rede wert, brauchst du, meine ich, nicht erst von mir zu lernen.“

[11] TERTULLIAN, Gegen die Juden, 4,1: „Es folgt daher, dass wie die Abschaffung der körperlichen Beschneidung und des alten Gesetzes als zu ihrer Zeit vollzogen dargestellt ist, so auch gezeigt wird, dass die Beobachtung des Sabbats eine zeitlich beschränkte gewesen ist.“  Zit. in RORDORF, SuS, Nr. 31.

[12] ORIGINES, Numeri-Homilien, 23,4: „Weil wir aber vom ‚wahren Sabbat’ gesprochen haben: wenn wir noch einmal in tieferem Sinn sagen, was der wahre Sabbat ist, (dann) ist das wahre Sabbathalten jenseits dieser Welt. Was in der Genesis geschrieben steht: Es hat geruht der Herr am Sabbattag von seinen Werken ist nämlich offensichtlich weder damals am siebenten Tag geschehen noch geschieht es heute. Wir sehen Gott ja ständig wirken …“  Zit. in RORDORF, SuS, Nr. 38.

[13] Die Didaskalia ist eine Sammlung paränetischer Predigten über die rechte Lebensführung der Kirche. Entstanden in Syrien im 3. Jahrhundert gibt sie einen guten Einblick in die damaligen Fragen. Im Hinblick auf den Sabbat heißt es dort: „Weil er [Mose] nämlich durch den heiligen Geist wusste und Befehl erhalten hatte von Gott, dem Allmächtigen, der alles (voraus) wusste, was das Volk seinem Sohne und seinem Geliebten, Jesus Christus, antun wollte …, darum band er sie zuvor mit immerwährender Trauer, indem er sie absonderte und ihnen den Sabbat auferlegte.“ Zit. in RORDORF, SuS, Nr. 40.

[14] MAYER-HAAS, Geschenk aus Gottes Schatzkammer, 635.

[15] Zu Did.14,1 und IgnMag.9,1 s. 4.5.3.

[16] RORDORF, SuS, Nr. 80.

[17] RORDORF, Sonntag, 201: „Die Versammlungen der Hetärien, die Klubs von ‚Freunden’ waren im ganzen Altertum immer wieder die eigentlichen Herde politischer Umtriebe und wurden darum verboten. Die christlichen Versammlungen konnten nur deswegen mit Hetärienzusammenkünften verwechselt werden, weil sie ihnen offenbar glichen. Wir wissen, dass die Hetärienvereine sich an bestimmten Tagen am Abend zu Gelagen zu versammeln pflegten. Es ist darum naheliegend, dass die Christen deswegen in den Verdacht kamen, Hetärienzusammenkünfte abzuhalten, weil sie sich an bestimmten Tagen am Abend zu ihrem gemeinsamen Mahle versammelten.“

[18] RORDORF, SuS, Nr. 79.

[19] RORDORF, SuS, S. 139.

[20]  Vgl. aber Tertullian, RORDORF, SuS, S. 91.

[21] RORDORF, SuS, Nr. 90.

[22] RORDORF, SuS, Nr. 96.

[23] RORDORF, SuS, Nr. 97.

[24] RORDORF, SuS, Nr. 99.

[25] RORDORF, SuS, Nr. 104.

[26] RORDORF, SuS, Nr. 102.

[27] RORDORF, SuS, Nr. 106.

[28] RORDORF, Sonntag, 43.

[29] RORDORF, SuS, Nr. 11.

[30] CULLMANN, Oskar. „Ebioniten“. RGG3 Bd.2, 297f.

[31] RORDORF, SuS, Nr. 13.

[32] Vgl. BACCHIOCCHI, From Sabbath to Sunday, 157.

[33] RORDORF, SuS, Nr. 30.91.

[34] RORDORF, Sonntag, 140f., 263ff.

[35] RORDORF, SuS, Nr. 19.

[36] RORDORF, SuS, Nr. 40.

[37] RORDORF, SuS, Nr. 41.

[38] RORDORF, SuS, Nr. 33.

[39] RORDORF, SuS, Nr. 34. Vgl. ders., Sonntag, 142f.

[40] RORDORF, SuS, Nr. 28. Zum Verbot des Fastens am Sabbat und Sonntag vgl. auch SuS, Nr. 60.

[41] RORDORF, SuS, Nr. 65.

[42] Zit. in RORDORF, Sonntag, 144. Vgl. ders., SuS, Nr. 96, S. 163 Anm. 1. Zum Abendmahlsgottesdienst am Sabbat und am Sonntag vgl. auch Timotheus von Alexandrien (Ende des vierten Jahrhunderts), SuS, Nr. 61: „Notwendigerweise muss man sich aber am Sabbat und am Herrentag (des Geschlechtsverkehrs) enthalten, weil man an ihnen das geistliche Opfer dem Herrn darbringt.“

[43] RORDORF, SuS, Nr. 55.

[44] RORDORF, SuS, Nr. 69. Diese Aussage darf nicht als Hinweis darauf verstanden werden, dass weite Teile der Christenheit noch im fünften Jahrhundert nur den Sabbat begangen hätten. Dies wäre mit den zahlreichen Belegen für eine allgemeine Verbreitung der Sonntagsfeier ab dem zweiten Jahrhundert nicht zu vereinbaren. SOKRATES bezieht sich vielmehr darauf, dass viele Kirchen nicht nur am Sonntag, sondern auch am Sabbat gottesdienstliche Versammlungen durchführen. Dies wird durch den parallelen Text aus der „Kirchengeschichte“ des SOZOMENUS, geschrieben zwischen 443 und 450 in Konstantinopel,  deutlich, in der es heißt (Kirchengeschichte VII, 19, 8): „Gottesdienstliche Versammlungen werden nicht in allen Kirchen zur selben Zeit oder in der gleichen Weise abgehalten. Die Menschen in Konstantinopel und beinahe überall versammeln sich sowohl am Sabbat, als auch am ersten Tag der Woche, ein Brauch, den man weder in Rom noch in Alexandrien beachtet hat.“ Sowohl SOKRATES als auch SOZOMENUS nehmen in den zitierten Kapiteln zum Streit um den Ostertermin Stellung und weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, welche Vielfalt es innerhalb der Kirchen gibt. Ihr Anliegen ist es, dass die Kirchen unbeschadet ihrer verschiedenen Bräuche die Gemeinschaft untereinander aufrecht erhalten. SOKRATES betont darüber hinaus, dass die Christen nicht zur Beachtung des mosaischen Gesetzes und seiner Zeremonien verpflichtet sind.

[45] RORDORF, SuS, Nr. 52.

[46] RORDORF, SuS, Nr. 58. Weitere Belege für eine Sabbatfeier im vierten und fünften Jahrhundert: SuS, Nr. 45. 61. 69.

[47] MAYER-HAAS, Geschenk aus Gottes Schatzkammer, 638.

[48] HAMMERSCHMIDT, Ernst. Stellung und Bedeutung des Sabbats in Äthiopien. Studia Delitzschiana, Bd. 7. Stuttgart, 1963; LITTMANN, Enno. „Äthiopien“. RGG3. Bd.1, 137-142.

[49] RORDORF, SuS, Nr. 111. Interessanterweise ist „bereits der ersten Sonntagsgesetzgebung eine Ausnahmeregelung zu Eigen, die ökonomischen Gesichtspunkten folgt“. Uwe BECKER. Sabbat und Sonntag. Plädoyer für eine sabbattheologisch begründete kirchliche Zeitpolitik. Neukirchen-Vluyn, 2006. 105.

[50] ANDRESEN, Carl u.a. (Hrsg.). Lexikon der antiken Welt. Bd. 1. Zürich, München, 1990. 961ff.

[51] RORDORF, Sonntag, 160.164.

[52] SOZOMENOS, Kirchengeschichte I,8.12. Zit. in RORDORF, Sonntag, 162.

[53] RORDORF, SuS, Nr. 113.

[54] RORDORF, Sonntag, 37f. 161.

[55] RORDORF, Sonntag, 164.

[56] RORDORF, SuS, Nr. 44 ; vgl.  Nr. 64.

[57] RORDORF, Sonntag, 167.

[58] RORDORF, Sonntag, 165-171; vgl. ders., SuS, Nr. 123, 124.

[59] RORDORF, SuS, Nr. 127.

[60] RORDORF, SuS, Nr. 135, 136, 138.

[61] RORDORF, SuS, Nr. 139.

[62] RORDORF, SuS, Nr. 144. Vgl. auch das Konzil von Mâcon (585), SuS, Nr. 143.

[63] RORDORF, SuS, Nr.146-148.

[64] RORDORF, SuS, Nr. 140. Vgl. BECKER, Sabbat und Sonntag, 109. BECKER vermutet, dass hinter dieser Reglementierung die „Sorge um die Arbeitsunterbrechung als Nährboden lasterhaften und sündigen Verhaltens“ stand (ebd.).

[65] RORDORF, Sonntag, 165.

[66] BECKER, Sabbat und Sonntag, 108.

[67] SPIER, 122f.

[68] RORDORF, Sonntag, 151.

[69] RORDORF, SuS, 48, 116, 117.

[70] RORDORF, SuS, Nr. 49.

[71] RORDORF, SuS, Nr. 235.

[72] RORDORF, Sonntag, 292.

[73] ODOM, Robert L. „The Sabbath in A. D. 1054”, AUSS 1 (1963), 74-80; SPIER, Sabbat, 115.

[74] KAISER, Jürgen. Ruhe der Seele und Siegel der Hoffnung: die Deutungen des Sabbats in der Reformation. Forschungen zur Kirchen- und Dogmengeschichte, Bd. 55. Göttingen, 1996. 12.

[75] MAYER-HAAS, Geschenk aus Gottes Schatzkammer, 626f.

[76] RORDORF, SuS, Nr. 22.

[77] RORDORF, SuS, Nr. 25.

[78] RORDORF, SuS, Nr. 31.

[79] RORDORF, SuS, Nr. 54.

[80] RORDORF, SuS, Nr. 66.

[81] RORDORF, SuS, Nr. 67.

[82] RORDORF, SuS, Nr. 29.

[83] RORDORF, SuS, Nr. 31.

[84] RORDORF, SuS, Nr. 38.

[85] RORDORF, SuS, Nr. 44.

[86] RORDORF, SuS, Nr. 50.

[87] RORDORF, SuS, Nr. 19.

[88] Vgl. IgnMag.10,1;  IgnPhil.6,1.

[89] Vgl. dazu WENGST, Schriften des Urchristentums, Zweiter Teil, 111-113.129ff.

[90] RORDORF, SuS, Nr. 22.

[91] RORDORF, SuS, Nr. 23: „Tryphon nahm wieder das Wort: ‚Wenn einer, obwohl er weiss, dass sich das so verhält, - nämlich nachdem er erkannt hat, dass dieser (sc. Jesus) der Christus ist, an ihn glaubt und ihm folgt, - (wenn ein solcher) auch das beobachten will: wird er dann das Heil erlangen?’ Dies seine Frage. Und ich (darauf): ‚Wie mir scheint, Tryphon, wird ein solcher Mann das Heil erlangen, wenn er nicht die andern Menschen – ich spreche jetzt von den aus den Heidenvölkern durch Christus von ihrem Irrtum Beschnittenen – mit allen Mitteln bearbeiten und zu überreden versucht, das gleiche wie er zu beobachten, mit der Behauptung, sie könnten das Heil nicht erlangen, wenn sie das nicht beobachten würden.’“

[92] RORDORF, SuS, Nr. 40.

[93] RORDORF, SuS, Nr. 41.

[94] RORDORF, SuS, Nr. 44.

[95] BACCHIOCCHI, From Sabbath to Sunday. 233-235.

[96] BACCIOCCHI, From Sabbath to Sunday, 212.

[97] Veerkamp, Ton. „’Der Sabbat ist für den Menschen da …’ (Mk.2,27). Der Kampf gegen Rom und für den Sabbat“. in: Füssel, Kuno/Segbers, Franz (Hg.).  „… so lernen die Völker des Erdkreises Gerechtigkeit“. Ein Arbeitsbuch zu Bibel und Ökonomie. Luzern, Salzburg, 1995. 228f.

[98] BACCHIOCCHI, From Sabbath to Sunday, 228.

[99] CAMPENHAUSEN, Hans Freiherr von. Griechische Kirchenväter. Stuttgart, Berlin, Köln, Mainz, 19816. 19.

[100] BACCHIOCCHI, From Sabbath to Sunday, 227f. sieht diese Bemerkung und die Aussagen in Kapitel 96 seines Dialogs, in denen JUSTIN die Juden „Brüder“ nennt und darauf hinweist, dass die Christen ungeachtet der Tatsache, dass sie auch von jüdischer Seite bekämpft werden, für die Juden beten, durch die Aussage entwertet, dass Christus sie gelehrt habe, selbst für ihre Feinde zu beten, da die Juden auf diese Weise zu Feinden deklariert würden. Dadurch verkehrt BACCHIOCCHI die Aussage Justins jedoch in ihr Gegenteil.

[101] MAYER-HAAS, Geschenk aus Gottes Schatzkammer, 626.

[102] MAYER-HAAS, Geschenk aus Gottes Schatzkammer, 644.

[103] RORDORF, SuS, Nr. 80.

[104] RORDORF, SuS, Nr. 116.

[105] RORDORF, SuS, Nr. 129.

[106] RORDORF, SuS, Nr. 132.

[107] RORDORF, SuS, Nr. 135.

[108] RORDORF, SuS, Nr. 150.

[109] RORDORF, SuS, Nr. 80.

[110] RORDORF, SuS, Nr. 113.

[111] RORDORF, SuS, Nr. 129.

[112] EUSEBIUS: RORDORF, SuS, Nr. 44 ; ATHANASIUS : RORDORF, SuS, Nr. 117; CLEMENS von Alexandrien: RORDORF, SuS, Nr. 89.

[113] RORDORF, SuS, Nr. 90.

[114] BACCHIOCCHI, From Sabbath to Sunday, 236-261.

[115] BACCHIOCCHI, From Sabbath to Sunday, 261.

[116] BACCHIOCCHI, From Sabbath to Sunday, 263.267.

[117] RÜTTEN, Entstehung des christlichen Sonntags, 548f.

[118] JUSTIN: RORDORF, SuS, Nr. 81. 82; Epistula apostolorum: RORDORF,  SuS, Nr. 83; KLEMENS von Alexandrien: RORDORF, SuS, Nr. 87-89; TERTULLIAN: RORDORF, SuS, Nr. 92; ORIGINES: RORDORF, SuS, Nr. 98 ; Didascalie: RORDORF, SuS, Nr. 105;  CYPRIAN: RORDORF, SuS, Nr. 106; VIKTORIN von Pettau: RORDORF, SuS, Nr. 108;  ATHANASIUS: RORDORF, SuS, Nr. 117;  AMBROSIASTER: RORDORF, SuS, Nr. 118; BASILIUS der Große: RORDORF, SuS, Nr. 120;  AMBROSIUS, RORDORF, SuS, Nr. 122 ; AUGUSTINUS: RORDORF, SuS, Nr. 132.

[119] RORODORF, SuS, 81. Weitere Belege bei BACCHIOCCHI, From Sabbath to Sunday, 279f.; RORDORF, Sonntag, 273.

[120] BACCHIOCCHI, From Sabbath to Sunday, 285-296; RORDORF, Sonntag, 279.

[121] RORDORF, SuS, Nr. 86.

[122] RORDORF, SuS, Nr. 87.

[123] RORDORF, SuS, Nr. 88.

[124] RORDORF, SuS, Nr. 89.

[125] RORDORF, SuS, Nr. 122.