Sure 106 (Neuwirth, Band 1, 118-124)
Tadelndes Erstaunen über das Reisen der Quraish im Winter und im Sommer |
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(1) Wozu nur das
Beharren der Quraish, |
Die Quraish „sind ein arabischer Stamm, der zur Zeit des Propheten Mohammed über Mekka herrschte und bis zum Anfang der Neuzeit eine führende politische Rolle in der islamischen Welt innehatte“ (Wikipedia). Deutung und Übersetzung der ersten beiden Verse ist umstritten. Vermutlich geht es darum, dass die Quraish partout auf langen Handelsreisen (im Winter nach Jemen, Abessinien und Irak; im Sommer nach Syrien) bestehen. Dafür spricht auch, dass Sure 102 das „Streben nach mehr“ kritisiert. |
(2) ihr Beharren auf
den Reisen im Winter und Sommer! |
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Aufforderung zum Gottesdienst für den Gott, der sie schützt und bewahrt |
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(3) Dienen sollten
sie dem Herrn dieses Hauses, |
Stattdessen sollen dem „Herrn dieses Hauses“ (der Kaaba) dienen. Dabei werden keine speziellen kultischen Leistungen genannt. Es geht einfach darum, dass der Gottesdienst höher zu werten ist als die Handelsreisen. |
(4) der sie vor
Hunger bewahrt und vor Furcht sichert! |
Der Gott, dessen Verehrung wichtiger ist als ununterbrochen auf Handelsreisen unterwegs zu sein, ist der Gott, der auf ihren Karawanenreisen bewahrt. |
Zusammenfassung: Anstatt
nur an den Fernhandel zu denken, sollen sie Gott dienen, der sie auf ihren
Reisen bewahrt.
Abkürzungen
CC https://corpuscoranicum.de (falls nicht anders erwähnt,
Ausführungen zu jeweils behandelten Stelle des Koran)
LU Luther-Übersetzung
N Kommentar
von Angelika Neuwirth (vgl. Einführende Hinweise)
PK Kommentar
von Rudi Paret (vgl. Einführende Hinweise)
PÜ Übersetzung von Rudi Paret (vgl. Einführende Hinweise)